Bearbeitungsgebiet Mosel/Saar
Das Bearbeitungsgebiet Mosel/Saar liegt anteilig in den Ländern Rheinland-Pfalz, Saarland und Nordrhein-Westfalen. Das Gebiet liegt westlich von den Bearbeitungsgebieten Oberrhein und Mittelrhein, im Westen grenzen die Staaten Frankreich, Luxemburg und Belgien daran an.
Die Fläche des Bearbeitungsgebiets beträgt ca. 9.500 km², davon entfallen 2.400 km² auf das Saarland, 7.000 km² auf Rheinland-Pfalz und 100 km² auf Nordrhein-Westfalen.
Einzugsgebiet und Hydrologie
Die Hauptgewässer des Bearbeitungsgebiets sind entsprechend der Namensgebung die Mosel und die Saar. Die Mosel entspringt am Col de Bussang in den westlichen Hängen der Vogesen in einer Höhe von 735 m über dem Meeresspiegel und mündet nach 520 km bei Koblenz in den Rhein. Nachdem sie Frankreich verlassen hat, bildet sie auf 36 km die gemeinschaftliche Grenze zwischen Luxemburg und Deutschland. Auf rheinland-pfälzischem Gebiet legt die Mosel weitere 232 km zurück, bis sie bei Koblenz am „Deutschen Eck“ in den Rhein fließt. Die Mosel ist vor Aare und Main der größte Nebenfluss des Rheins. Ein wichtiger Nebenfluss der Mosel ist – neben der Saar – die Sauer.
Die Saar durchfließt von der französischen Grenze im Süden bis zur rheinland-pfälzischen Grenze im Norden auf ca. 80 km das Saarland und anschließend ca. 33 km weiter durch Rheinland-Pfalz, bis sie bei Konz in die Mosel mündet. Die wichtigsten Nebengewässer der Saar sind Blies, Nied und Prims.
Ende des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Überlegungen bezüglich einer Stauregulierung der Mosel als Bundeswasserstraße angestellt. Zwischen 1948 bis 1951 wurde die erste Staustufe in Koblenz gebaut. Weitere elf Staustufen wurden ab 1958 gebaut, nachdem ein internationaler „Moselvertrag“ im Jahr 1956 zwischen Deutschland, Luxemburg und Frankreich verabschiedet wurde. Ab 1964 wurde die Mosel schließlich zur Großschifffahrtsstraße ausgebaut. Sie verbindet den Mittelrhein mit dem französischen Kanalnetz und der Bundeswasserstraße Saar und ist Durchgangswasserstraße zu den Industriegebieten Lothringens und zum saarländischen Montanrevier.
Landnutzung, Schutzgebiete und kulturelles Erbe
Das Bearbeitungsgebiet Mosel/Saar umfasst nahezu das gesamte Saarland sowie größere Gebiete in Rheinland-Pfalz und besteht zum größten Teil aus ländlichen Räumen und nur wenig verdichteten Gebieten. Die Siedlungsschwerpunkte konzentrieren sich überwiegend entlang der größeren Flüsse und Bäche. Außerhalb der Siedlungsgebiete ist das Bearbeitungsgebiet größtenteils durch dichte Waldbestände (ca. 45 % der Bearbeitungsgebietsfläche) geprägt. Im Gegenzug dazu stehen intensiv landwirtschaftliche genutzte Offenflächen (ca. 46 % der Bearbeitungsgebietsfläche) im Westen und Südosten des Gebietes sowie im Vorland der Mosel. Das Moseleinzugsgebiet wird weinbaulich genutzt und weist nur wenig verdichtete Ortslagen auf.
Im Bearbeitungsgebiet Mosel/Saar leben ca. 1,8 Mio. Einwohner. Dies entspricht in etwa 5 % der Einwohner in der Flussgebietseinheit Rhein. Der Siedlungsschwerpunkte liegt bei Saarbrücken mit ca. 181.000 Einwohnern, Trier mit ca. 110.000 Einwohnern, Völklingen mit ca. 39.000 Einwohnern, Saarlouis mit ca. 35.000 Einwohnern, Merzig mit ca. 30.000 Einwohnern, Neunkirchen mit ca. 47.000 Einwohnern und Homburg mit ca. 42.000 Einwohnern. Die Einwohnerdichte im Bearbeitungsgebiet liegt bei ca. 200 Einwohner/km².
Im Bearbeitungsgebiet Mosel/Saar befinden sich das Biosphärenreservat Bliesgau sowie der Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Außerdem sind im Bearbeitungsgebiet ganz oder teilweise die Naturparke Vulkaneifel, Südeifel, Saar-Hunsrück, Pfälzerwald und Hohes Venn (Nordeifel) verortet.
Von der UNESCO aufgenommene Welterbestätten befinden sich folgende im Bearbeitungsgebiet:
- Völklinger Hütte
- Römerbauten in Trier
- Dom und Liebfrauenkirche in Trier