Bearbeitungsgebiet Niederrhein

Das Bearbeitungsgebiet Niederrhein liegt anteilig in den Ländern Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen. Das Flussgebiet liegt zwischen den Bearbeitungsgebieten Mittelrhein im Süden und Deltarhein im Norden und erstreckt sich von der Mündung des Mehlemer Baches in Bonn-Mehlem bis Kleve-Bimmen. Im Westen grenzt es an das Flussgebiet der Maas, im Osten an die Flussgebiete Weser und Ems.

Die Fläche des Bearbeitungsgebiets beträgt ca. 18.900 km², davon entfallen 18.200 km² auf Nordrhein-Westfalen, 700 km² auf Rheinland-Pfalz und 10 km² auf Hessen.

Einzugsgebiet und Hydrologie

Südlich von Bonn, bei Bad Honnef verlässt der Rhein das Mittelgebirge und fließt als Niederrhein durch Nordrhein-Westfalen. Bei Bimmen nördlich von Emmerich verlässt der Rhein nordrhein-westfälisches und damit deutsches Gebiet und fließt anschließend im Rheindelta durch die Niederlande bis zu seiner Mündung in die Nordsee. Die Wasserführung des Rheins im Bearbeitungsgebiet wird weitestgehend durch den Zufluss des Rheinoberlaufs, in weitaus geringerem Maße von seinen wichtigsten Nebenflüssen Sieg, Wupper, Erft, Ruhr, Emscher und Lippe bestimmt.

Sieg, Wupper und Ruhr sind Mittelgebirgsflüsse, die jeweils in unterschiedlichen Regionen entspringen (Rothaargebirge, Oberbergisches Land, Sauerland) und in den Rhein münden. Sie werden von zahlreichen größeren und kleineren Nebengewässern gespeist und haben ein oder mehrere Stauseen in ihrem Verlauf. Das nordrhein-westfälische Einzugsgebiet der Erft erstreckt sich mit 1.810 km² von der Eifel bis ins Niederrheinische Tiefland. Emscher und Lippe sind Tieflandflüsse, während die Emscher bis zur Mündung in den Rhein einen kurzen Lauf mit einem eher kleineren Einzugsgebiet hat, hat das Teileinzugsgebiet der Lippe eine Gesamtgröße von ca. 4.880 km².

Landnutzung, Schutzgebiete und kulturelles Erbe

Das Bearbeitungsgebiet Niederrhein zeichnet sich durch heterogene Landnutzungsformen aus. Die Siedlungsdichte ist im Vergleich zu den anderen Bearbeitungsgebieten mit ca. 680 Einwohner/km² sehr hoch. Hohe Besiedelungsdichten finden sich im Wesentlichen im Ruhrgebiet sowie in der Rheinschiene von Köln bis Duisburg.

Im Bearbeitungsgebiet Niederrhein leben ca. 12,8 Mio. Einwohner. Dies entspricht in etwa 34 % der Einwohner in der Flussgebietseinheit Rhein. Die Siedlungsschwerpunkte liegen entlang des Rheins in Bonn mit ca. 325.000 Einwohnern, Köln mit ca. 1,1 Mio. Einwohnern, Leverkusen mit ca. 164.000 Einwohnern, Düsseldorf mit ca. 617.000 Einwohnern und Duisburg mit ca. 498.000 Einwohnern. Weitere Siedlungsschwerpunkte sind Oberhausen mit ca. 211.000 Einwohnern, Mülheim a. d. R. mit ca. 171.000 Einwohnern, Essen mit ca. 583.000 Einwohnern, Bochum mit ca. 366.000 Einwohnern, Dortmund mit ca. 587.000 Einwohnern und Wuppertal mit ca. 354.000 Einwohnern.

Insgesamt entfallen ca. 30 % der Bearbeitungsgebietsfläche auf Waldflächen und ca. 48 % auf landwirtschaftlich genutzte Flächen, wobei Wald- und Forstflächen überwiegend in den Festgesteinsregionen des Rheinischen Schiefergebirges, insbesondere in den Teileinzugsgebieten des Niederrheins an Ruhr, Wupper und Sieg vorzufinden sind, während die Ackerflächen insbesondere in den Tieflandbereichen, den Teileinzugsgebieten der Erft, des Rheingrabens sowie der Lippe vorkommen.

Zu den Naturparken, die vollständig oder teilweise im Bearbeitungsgebiet liegen, gehören: Bergisches Land, Sauerland-Rothaargebirge, Arnsberger Wald, Hohes Venn (Nordeifel), Rheinland, Lahn-Dill-Bergland, Hohe Mark Westermünsterland, Teutoburger Wald/Eggegebirge, Rhein-Westerland, Diemelsee das Siebengebirge.

Von den als wichtig und erhaltenswert anerkannten menschlichen Zeugnissen oder Ergebnisse künstlicher Produktion verstandene und von der UNESCO aufgenommene Welterbestätten befinden sich folgende im Bearbeitungsgebiet:

  • Kölner Dom
  • Zeche Zollverein
  • Schloss Augustusburg und Schloss Falkenlust
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